Donnerstag, 25. September 2014

Läuft nicht gibt's nicht


Läuft nicht gibt´s nicht

 


Es war am Samstag den 30.08.2014, als ich mich mit Gleichgesinnten am See unterhielt und dabei irgendwie eine Lust in mir spürte, wieder ans Wasser zu müssen. Am gleichen Abend fragte ich noch den Junior Besitzer, ob denn etwas frei wäre, dieser teilte mir mit, dass Platz 1 von Montag bis Donnerstag zu befischen wäre, natürlich habe ich gleich zugesagt und im Hinterkopf schon Taktiken usw. überlegt. Jedoch am Sonntag als die anderen Angler mir erzählten, dass es nicht so läuft, wurde meine Motivation etwas gebremst. Nichtsdestotrotz sollte es am Montag losgehen. Nur da war noch ein Problem: Ich hatte von 8-15 Uhr einen Termin, der sich leider nicht verschieben lies und so bin ich montags gegen 17 Uhr ans Wasser gekommen. Nachdem alles aufgebaut war ging, es mit der Eisrute bewaffnet, an die Spotsuche. Diese fiel, wie immer an diesem Gewässer, relativ einfach aus, den Untergrund etwas abgetastet, auf Kraut bzw. tiefen Schlamm untersucht und dann gleich Marker gesetzt. Beide meiner Spots waren leicht schlammig, jedoch war die Schlammschicht sehr dünn, so erschienen die Spots für mich brauchbar. Rigs vorbereitet und ab mit den Ruten auf die Spots. Die dritte Rute lag wie immer am Ufer, wobei da einige Büsche ins Wasser ragten, also auch optimal. Auf den 3 Ruten verteilte ich dann noch 2kg Kugeln und 2kg Pellets and thats it. Meine Philosophie beim Karpfenangeln, wenn man es eine Philosophie nennen will, ist es keine Wissenschaft daraus zu machen und eher ganz ganz einfach angeln. Um ca. 19:00 war ich mit allem fertig: Ruten im Wasser, Zuhause für die nächsten 4 Tage eingerichtet und Stativ zum Fotografieren bereit. Als ich fertig war kam auch schon meine Freundin zu Besuch, nach einem kurzen Tratsch gab es noch eine Pizza vom örtlichen Lieferdienst. Voll gefressen ging es dann zu zweit auf die Liege, da kamen doch ernsthaft schon die ersten Pipser der Delkimbox. Zurück in den Schlafsack und abwarten. Um ca. 21:00 verließ mich meine Freundin, weil es ihr zu kalt wurde. Smartphone besessen wie ich bin, schnappte ich mir dann mein Handy und schaute, was es so neues auf der Welt gibt. Das tat ich jedoch nicht lange, denn dann wurde ich von einem Dauerjammern meiner Delkimbox schreckhaft gestört. Sofort ins Boot und nach ca 10-15 min Drill bekam ich mein Gegenüber zu Gesicht: ein großer Spiegler. Als er dann im Kescher war, dachte ich mir, dass beginne ja top. Nach dem Fotoshooting zeigte mir meine Reuben Heaton 23.2kg an. Topstart. Rute wieder ausgebracht was sich als etwas schwierig erwies, da ich zu faul war meine Marker mit Knicklichtern auszustatten und diese dann in der Nacht nur schwer fand. Kurz vor halb elf war ich wieder im Zelt und kuschelte mich in den Schlafsack. Musik eingeschaltet und etwas dahin geschlummert, als mich um zufällig genau 23:23 wiederum die Delkimbox zum hektischen Handeln zwang. Tatsächlich ist schon so früh in der Nacht die Randrute gelaufen. Wiederum 10-15min drill, wobei sich dieser Krapfen sehr ins Zeug legte und mit mir und meinem Schlauchboot spazieren fuhr. Doch auch dieser Cyprinid war zu besiegen. Wiederum Fotoshooting und wiegen, wobei die Heaton diesmal bei 19.3kg stehen blieb. Die restliche Nacht blieb es, bis auf ein paar Pipser, ruhig. Am nächsten Morgen wurde erstmal gefrühstückt, achja da war noch etwas es goss wie aus Kübeln und das seit ca. 5 Uhr in der Früh. Dies zog sich den ganzen Tag so weiter, ob das gut für das Fressverhalten der Fische ist, wage ich zu bezweifeln. Tagsüber blieb es komplett ruhig, bis auf den Regen der den ganzen Tag auf das Zelt prasselte uns somit eine Kuschelatmosphäre mit sich brachte.

Am Abend noch zwei Döner ,,rein gefressen´´ und danach relativ müde zurück ins Zelt. Aber zum Schlafen war es noch zu früh, also schaute ich mir noch einen Film an. Während des Films begann eine Rute kontinuierlich zu piepsen, da es noch regnete, musste zuerst das Regengewand angezogen werden. Als ich dann an der Rute war, war es vorbei. Was mich jedoch stutzig machte, war, dass sich mein Hänger von der Höhe her nicht verändert hatte, dieser pendelte jedoch stark, was mich vermuten ließ, dass irgendein Tier mit meinem Hänger spielte. Also wieder zurück ins Zelt und den Film weiter gucken. Nach Ende des Films bin ich dann nach einiger Zeit eingeschlafen. Um 4 Uhr in der Früh wurde ich durch einen Dauerton unsanft geweckt. Kopflampe gepackt und Schuhe angezogen und raus ging es. Nach dem Aufnehmen der Rute sofort ins Boot und ein weiterer Kampf begann, zu meinem Glück hatte es auch aufgehört zu regnen. Den Kampf konnte ich nach gut 20 min heftigen Drills wiederum für mich entscheiden.

 

Im Kescher hinterm Boot befand sich ein schöner Spiegler, der auf den ersten Blick etwas kleiner als die 2 anderen erschien. Nach der Fotosession ging es wieder ans Wiegen, ins 3-Bein eingehängt und dann gewartet bis die Waage stillsteht. Bei 18.8kg ist sie schlussendlich stehen geblieben. Wow, nach der 2ten Nacht 3 Fische mit 20.43kg Durchschnitt. Am nächsten Morgen wurde routinemäßig zuerst gefrühstückt und dann die Ruten neu ausgebracht. Tagsüber nichts, nicht einmal ein Amur oder ähnliches. Vor der Dämmerung wurden die Ruten noch ein letztes mal frisch beködert und neu ausgebracht. Mal schauen ob bzw. was die Nacht so bringen wird. Bis zum jetzigen Stand bin ich mit der Session sehr zufrieden, jedoch lässt mich mein Ehrgeiz immer weiter an weitere Fische denken und hoffen, dass auch die letzte Nacht mir einen Bartelträger bringen wird. Um halb neun war es auch schon so weit: Vollrun. Rute aufgenommen, da diese nicht weit weg vom Ufer lag, dachte ich mir, ins Boot zu steigen wäre überflüssig. Jene Entscheidung bereute ich kurz darauf, da ich den Fisch leider verlor. Wiederum eine Lehre, dass ich beim nächsten ins Boot steigen werde. Motiviert wurde dann die Rute erneut ausgelegt. In der Ferne hörte man Gewittergrollen, hoffentlich kommt es nicht näher, dachte ich mir. Doch dem war leider nicht so, das Gewitter kam immer näher und so verzog ich mich dann nach einiger Zeit in die sichere Hütte. Es dauerte nicht lange, bis wieder alles vorbei war. Zurück ins Zelt und endlich schlafen, dachte ich mir. Doch 10 Minuten nach diesem Gedankengang war es wieder so weit: Erst ein Pieper als Vorwarnung, dann verwandelte sich das Ganze in einen Dauerton, wobei das Gewitter zuvor wieder Regen mitgebracht hatte, und sich der ganze Drill im strömenden Regen zugetragen hat. Trotzdem konnte ich nach ca. 10 min den nächsten Karpfen landen. Ein kugelrunder Spiegelkarpfen der 15kg auf die Waage brachte. Fotografiert wurde jedoch nicht, da es mir einfach zu viel regnete. Nach dem Zurücksetzen des Fisches ging es zurück ins Zelt. Frisches, trockenes Gewand angezogen und rein in den Schlafsack. Endlich eingeschlafen, wurde ich nach einer Stunde erholsamen Schlafes, vom Donner geweckt, wiederum wurde aus Sicherheitsgründen die Hütte aufgesucht. Nachdem sich das Gewitter verzogen hatte, begann das Spiel von vorne. Zurück ins Zelt, Wäsche wechseln und ab in den Schlafsack. Um ca. 2 Uhr  in der Früh der nächste Vollrun, der Fisch zog so heftig ab, dass ich erstmals verwirrt aus dem Zelt kam und nicht ganz wusste, was jetzt eigentlich los war. Kescher geschnappt und ab ins Boot, das Folgende hab ich in diesem Bericht eh schon des öfteren beschrieben: Mit dem Boot über den Fisch ziehen und dann 10-20 Minuten eine angenehme nächtlich Spazierfahrt machen. Auch dieser Cyprinid befand sich nach Ende der Spazierfahrt im Kescher. Fotosession und Wiegen erledigt und realesed. Es war ein schöner Spiegelkarpfen mit 17.5kg.
Erschöpft von der stressigen Nacht ging es zurück ins Zelt, wobei ich dann bis zum nächsten Morgen schlafen konnte. Morgens ging es nach einem Kaffee auch schon mit dem Zusammenpacken los. Kurz vor Mittag machte ich mich dann auf den Heimweg.

Resümee: In 3 Nächten 5 Karpfen wobei das Durchschnittsgewicht bei 18.8kg lag. Also die Bucht09 ist, meiner Meinung nach, nichts für einen der 10-15 Fische am Tag fangen will, wer jedoch auf Qualität und Schönheit der Fische Wert legt, ist hier genau richtig. Die Infrastruktur mit Dusche und WC will man, wenn man es gewohnt ist, nicht missen und auch der örtliche Pizzadienst ist relativ praktisch. Ich angle immer wieder gerne an diesem Gewässer, da der See so schöne und vor allem auch gesunde Fische beinhaltet und einen solchen zu fangen immer wieder eine Ehre ist.

In diesem Sinne tight lines Christoph







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